Versunkene Schiffe - Wracktauchen in Las Palmas
Abtauchen in den mysteriösen und faszinierenden Schiffsfriedhof im Hafen von Las Palmas

Tauchen in Las Palmas Diving
Der Internationale Charakter der Stadt Las Palmas spiegelt sich auch am Schiffsfriedhof der Stadt wieder. Seit Jahrzehnten liegen am Meeresgrund in der Hafengegend versunkene Schiffe, Yachten und Fischkutter verschiedenster Herkunft (Griechenland, Russland, Japan, Korea, Spanien). Ein wahres Paradies zum Wracktauchen, denn die Wracks liegen nicht allzuweit auseinander. Viele der Schiffe sanken jedoch nicht ganz unbeabsichtigt. In manchen Fällen wurde über Monate nichts gegen das langsame Verfallen und schlussendliche Versinken der Schiffe getan, um die Entschädigungen der Versicherung zu kassieren. Sicherlich eine der Höhepunkte beim Tauchen auf Gran Canaria.
Dieser Schiffsfriedhof hat sich im Laufe der Zeit durch die Kräfte der Natur in ein riesiges, künstliches Riff verwandelt, welches einen idealen Lebensraum für viele kanarischen Meeresbewohner bietet. Viele Legenden umranken die Umstände, unter welchen das eine oder andere Schiff zum Beispiel in einer rauhen Nacht auf offener See zum Kentern kam, wie im letzten Moment die Besatzung evakuiert werden konnte oder wie eine Ladung Zementsäcke einem Schiff zum Verhägniss werden kann.
LasPalmas24.com bietet euch neben geschichtlichen Background Informationen über Fauna, Flora, Schwierigkeitsgrad, Lage und Besonderheiten der Tauchspots. Ausflüge und Tauchgänge zu den hier vorgestellten Schiffswracks werden von fast allen Tauchschulen der Stadt organsiert.
Tauchgang zum Schiffwracks "Kalays"
Mit einer Länge von 110 Metern und einer Breite von 14,5 Metern ist dieser ehemalige Frachter eines der sehenswertesten und grössten Schiffswracks der Insel. Seit nunmehr 28 Jahren ruht dieser in Griechenland fabrizierte Frachter am Meeresboden des Atlantik und bietet einen idealen Lebensraum für zahlreiche Fischarten. Unter ihnen Silber-, Trompeten- und Tintenfische, sowie ganze Barrakudas-Schwärme. Eines der Highlights unter den Tauchausflügen.
Geschichte des Schiffs Kalays: Die "Todesursache" der Kalays: ein Loch in Rumpf, durch welches mit der Zeit immer mehr Wasser ins Schiffsinnere eindrang und die Fracht, Tonnen von Zement, verhärtete. Dadurch kam es zu einer Multiplizierung des Gewichtes der Fracht, bis dieses stolze Schiff schlussendlich den langen "Todeskampf" verlor und sein feuchtes und ruhiges Grab am sandig-schlammigen Meeresgrund des Atlantiks fand.
Wissenswertes zum Tauchausflug Kalays:
- Es sind mindestens 3 Tauchgänge nötig um die Kalays, einer der meist besuchtesten und beindruckensten Tauchspots der Insel, in vollem Umfang kennenzulernen.
- Beim ersten Tauchgang kann man sich auf das Erkunden des Decks in 22 Metern Tiefe konzentrieren. Ideal um einen ersten Eindruck der Dimensionen dieses Wracks zu bekommen.
- Beim zweiten Tauchgang bietet sich ein Rundgang durch die riesigen und leicht begehbaren Frachträume an. Hier liegen noch immer die verhängnissvollen Zementsäcke die, wäre alles normal gelaufen, heute wohl Teil irgendeiner Häuserwand von Las Palmas wären. Auch die Reste des Essraumes der Besatzung und die Toiletten können während dieses zweiten Tauchganges erkundet werden. Ob die Spülung noch funktioniert, müsst ihr jedoch selbst ausprobieren …
- Beim dritten Besuch der Kalays steigt man vom Deck des Schiffes in 22 Metern Tiefe über eine abenteuerliche, dunkle und steile Wendeltreppe auf 32 Meter Tiefe zum Maschinenraum des Schiffes ab. Diese Königsettape auf der Kalays erfordert jedoch eine gewisse Taucherfahrung.
- Wichtig: Gelegentlich suchen starke Unterwasserströmungen diesen Spot heim. Deswegen sollte man hier Tauchgänge nur in Begleitung von professionellen und ortskundigen Tauchern unternehmen! Aufgrund des schlammigen Untergrundes, sollte man unnötige Stramplereien tunlichst vermeiden, will man nicht die Orientierung in einer riesigen, braunen "Unterwasserstaubwolke" verlieren.
- Fauna: Vor allem in der Nähe der Schiffsschraube, in einer Tiefe von 35 Metern, ist die Fauna am vielfältigsten: Hier tummeln sich neben Barrakudas die verschiedensten Fischarten.
- Besonderheiten: Frachtschiff von 110 Metern Länge. Aus dem Schiffsrumpf ragen noch immer 2 gewaltige Kamine, welche bis 13 Meter unter die Wasseroberfläche reichen. Die diese beiden Kamine verbindende Brücke wurde leider im Laufe der Jahrzehnte Opfer der auf sie einwirkenden Strömungen.
- Schiffstyp: Frachter, Tiefe: 20-36 Meter, Untergrund: Sand, Zugang: nur per Boot
- Lage: Muelle de la Luz, Las Palmas. In rund 20 Minuten mit dem Boot erreichbar
- Schwierigkeitsgrad: Leicht
Tauchgang "El Frigorifico"
Dieser riesige, russische Fischtransporter wurde aufgrund seines Kühlraumes in dem einst Tonnen von Fisch über den Atlantik geschifft wurden, kurzerhand auf "Frigorìfico" (=Kühlschrank) umgetauft.
- Geschichte: Dieser Transporter sank im Jahre 1972 aufgrund eines Unwetters und liegt seitdem in einer Tiefe von 27 Metern.
- Besonderheiten: Aus dem Lageraum hängen noch die Fischnetze, ganz so als wäre dieses Schiff gerade noch gestern auf Fischfang gewesen.
- Fauna: Hier wimmelt es nur so von Unterwasserleben in Form von Barrakudas, Silber- und Tintenfischen.
- Lage: Zu finden ist der "Kühlschrank" ebenfalls in der Hafengegend von Las Palmas, erreichbar durch eine 10-minütige Bootsfahrt.
Tauchgang "Los Kinder"
Da dieser Tauchspot immer wieder für eine Überraschung gut ist, wurde er kurzerhand in Anlehnung an die uns allen bekannte Süssigkeit "Kinder-Überraschung", in "Los Kinder" umbenannt.
- Geschichte: Die 3 Schiffe des "Los Kinder", "El Icam", "El Majidum" und "El Alia" sanken jeweils in unterschiedlichen Epochen und bilden heute ein bizarres Dreieck am Grund des Atlantiks. "Icam" und "Majidum" sind koreanische Schiffe – beide mehr als 50 Meter lang. "Alia" war ein 40 Meter langes, unter spanischer Flagge laufendes Schiff, welches 5 Jahre vor den beiden "Koreanern", verursacht durch die rauhe See, sank. Die beiden koreanischen Schiffe kollidierten unter mysteriösen und bis heute ungeklärten Umständen miteinander, was den relativ geringen Abstand zwischen den beiden Wracks erklärt.
- Fauna: Diese feuchte, spanisch-koreanische Wohngemeinschaft wird vor allem von Krebsen, Moränen und sogar kleinen Haien behaust.
- Besonderheiten: Das Abtauchen zu diesen 3 Schiffen dieser einmaligen "Taucher-Überraschung", die ihr Schicksal an diesem feuchten Platz mehr als 20 Meter unter der Wasseroberfläche zusammenführte, ist für jeden erfahrenen Taucher ein unvergessliches Erlebniss.